Trapezblech Belastung
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Trapezblech-Belastungstabellen richtig lesen und verstehen
Von großer Bedeutung: Bemessungstabellen für Trapez- und Wellblech
Für den Bau eines Dachs mit Trapezblech oder Wellblech aus Stahl oder Aluminium gibt es weitaus mehr zu beachten, als das verwendete Material und die ideale Dachneigung. Neben bauaufsichtlichen Zulassungen und Normen spielt die Belastung der Unterkonstruktion eine wesentliche Rolle. Einen ersten Wert zur Trapezblech Belastung und den nötigen Abstand der Stützen unterhalb der Trapezbleche finden Sie in unserer Belastungstabelle. Die zulässige Belastung ist das A und O, um die Statik und Stabilität des Dachwerks und der gesamten Konstruktion gewährleisten zu können. Wir verraten Ihnen, wie Sie die jeweilige Belastungstabelle für Ihr gewähltes Trapez- oder Wellblech richtig lesen.
Hinweis: Beachten Sie, dass eine Belastungstabelle immer nur eine grobe Vordimension der tatsächlichen Belastung angibt. Wir empfehlen Ihnen daher, sich zusätzlich ausreichend und fachgerecht von unseren Experten beraten zu lassen. Besonders bei Konstruktionen mit einer hohen Spannweite ist eine Beratung durch Fachleute dringend zu empfehlen. Zudem sind Laien unter Umständen meist ratlos bei den angegebenen Zahlen, wodurch es zu ungewollten Schäden, Unfällen und Zusatzkosten kommen kann. Ein Statiker kann ganz konkrete Vorgaben an das Blech und die Unterkonstruktion stellen.
Belastungstabellen für verschiedene Trägerarten
Aus unserer Belastungstabelle entnehmen Sie den notwendigen Abstand des stützenden Unterbaus. Je nach Materialstärke und Spannweite des Trapez- oder Wellblechs variiert der Abstand. Damit die Tragfähigkeit der Konstruktion gewährleistet ist, sollten Sie sich unbedingt an diese Angaben halten.
Die Norm DIN EN 1090-4 gibt an, wie dick der Stahlkern des Trapezblechs sein muss, um eine allgemeine Stabilität sicherzustellen. Bleche mit einer Dicke unterhalb von 0,50 Millimetern sind grundsätzlich nicht betretbar, da eine Belastung dazu führt, dass sich das Trapezprofil durchbiegt. Dadurch würden Sie das Trapezblech nachhaltig beschädigen.
Für die entsprechenden Zahlen der Belastungstabelle spielt es zudem eine Rolle, um welche Trägerart es sich handelt.
Unterschiedliche Trägerarten im Überblick:
- Einfeldträger: Bei einem Einfeldträger handelt es sich um eine Konstruktion, die zwei Auflagepunkte hat, beispielsweise eine Brücke ohne Zwischenstützen.
- Zweifeldträger: Ein Zweifeldträger verfügt über mindestens drei Auflagepunkte, also etwa eine Brücke mit mindestens einer Zwischenstütze.
- Dreifeldträger: Hierbei handelt es sich um eine Konstruktion über mehrere Auflagepunkte mit zusätzlichen, gelenkartigen Verbindungen.
Die Belastungstabelle richtig lesen
Im folgenden Beispiel verraten wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie die Belastungstabelle richtig lesen und verstehen:
Schritt 1
Suchen Sie sich die richtige Tabelle anhand des gewählten Trapezblechprofils aus. Achten Sie dabei auf die Angabe, für welche Trägerart die Tabelle ausgerichtet ist.
Schritt 2
Aus der Tabelle lesen Sie rechts von der entsprechenden Blechdicke in Millimetern die jeweilige Eigenlast des Trapezblechs in Kilonewton pro Quadratmeter.
Schritt 3
Den Wert der Eigenlast müssen Sie nun mit der Schneelastangabe Ihrer Region addieren. Die Schneelast variiert je nachdem, in welcher Region Sie Ihre Konstruktion bauen möchten. Die Schneelast ist beispielsweise in Bayern höher als in Nordrhein-Westfalen.
Schritt 4
Den erhaltenen Wert suchen Sie in Zeile zwei der Tabelle und lesen oben die entsprechende Stützweite ab. Nun haben Sie den benötigten Abstand der Unterkonstruktion.
Anwendungsbeispiel für die Belastungstabelle
Sie haben sich beispielsweise für unser Nordblech 19 in Negativlage mit einer Blechdicke von 0,75 Millimeter entschieden. Das Trapezblech hat ein Eigengewicht von 0,068 Kilonewton pro Quadratmeter (kN / m²). Addieren Sie nun den Wert von 0,068 (aufgerundet 0,070) beispielsweise mit einer Schneelast von 100 Kilogramm pro Quadratmeter (kg / m²) ergibt sich folgende Formel:
100 kg / m² + 0,070 kN / m² = 107 kg / m² oder 1,07 kN / m²
Suchen Sie nun den Wert von 1,07 Kilonewton pro Quadratmeter in der zweiten Zeile. Diese ist in der Regel ausschlaggebend. Hier wird der Wert mit der maximal zulässigen Belastung bei einer Durchbiegung (Durchbiegungsbeschränkung L/150) errechnet. Da der exakte Wert selten exakt zu finden ist, nehmen Sie sicherheitshalber den Wert, der am nächsten liegt. In unserem Beispiel ist das 0,93 oder 1,12. Um auf Nummer sicher zu gehen, wählen Sie den höheren Wert 1,12. Daraus ergibt sich eine Stützweite von 1600 Millimetern.
Nützliches Zubehör für Trapezblech direkt vom Hersteller
Für die bestmögliche Befestigung und eine effiziente Lastverteilung auf Ihrem Dach empfehlen wir, nur bauaufsichtlich zugelassene Verbindungsmittel zu verwenden. Darunter zählen entsprechende Dachschrauben, wahlweise aus Edelstahl und Kalotten. Die Montage mit Kalotten verhindert beim Verschrauben auf der Obersicke bei zu starkem Festziehen ein Eindellen des Trapezblechs. Dadurch sorgen Sie für eine stabile (und dichte!) Konstruktion. Kombinieren Sie Ihre
Dachkonstruktion mit unseren Lichtplatten und bringen Licht ins Dunkel. Für eine ansprechende Verkleidung Ihres Dachs sind Kantteile in allen RAL-Farben bei uns erhältlich. Für eventuelle Nacharbeiten bieten wir Flachbleche an, die wir Ihnen auf Wunsch in die benötigte Größe zurechtschneiden. So gelingt der letzte Feinschliff garantiert.
Unser Trapezblech-Ratgeber informiert
Jetzt wissen Sie, wie Sie unsere Belastungstabelle lesen und die Konstruktion Ihres Trapezblechdachs planen. Möchten Sie mehr über unser großes Sortiment an Trapez- und Wellblech für Dach und Wand wissen? In unserem Beitrag „Trapezbleche schneiden“ verraten wir Ihnen alles, was Sie beim Schneiden von Trapezblech wissen müssen.